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Zerlegung und grobe Analyse einer "kommerziellen" 20-El. Yagi Antenne

Bei einem großen Auktionshaus ersteigerte ich eine kommerzielle Yagi Antenne.
Von aussen recht unscheinbar, bis auf einen Aufkleber "18 dBi". Das weckte mein
Interesse diese Antenne doch einmal von Innen zu sehen und Maße abzunehmen.

Außenansicht

Das Gehäuse + Kabel

Das Gehäuse besteht aus einem weissen Kunststoffrohr, L=495 mm, D=75 mm mit eingeklebten Endkappen, rückseitig kommt das Kabel aus einer Bohrung in der Endkappe. Keine mech. Zugentlastung,
nur eine Menge Heisskleber. Als Kabel dient das bekannte H155, in diesem Fall ca. 5 m Länge mit
RP-TNC Stecker.

Das Innenleben

Das Entfernen der hinteren Endkappe gestaltete sich schwierig, da sie rundherum mit Heisskleber ver-
klebt war. Zum Vorschein kam eine kleine Überraschung. Als Boomrohr dient handelsübliches Elektro-
Installationsrohr, wie man es häufig in Kellerräumen findet. Gibt es in jedem Baumarkt. Länge 487 mm,
Durchmesser 16 mm.

Hier mal zwei Ansichten, Bilder klicken für größere Auflösung:


Die Elemente

Alle Elemente einschl. des Dipols bestehen aus 2 mm Messingdraht, sie sind mittig durch Bohrungen im
Kunststoff-Boomrohr gesteckt und jeweils mit Heisskleber gesichert. Die nachfolgenden Längen und
Abstände sind mit einem Messschieber abgenommen:

Längen der Elemente ( in mm ):

Reflektor :
Direktor #1 :
Direktor #2 :
Direktor #3 :
Direktor #4 - #9 :
Direktor #10 - #18 :

60,4
50,3
49,0
47,8
45,6
44,1

Abstände der Elemente ( Mitte Draht bis Mitte Draht ):

Reflektor / Dipol :
Dipol / Direktor #1 :
Direktor #1 / Direktor #2 :
Direktor #2 / Direktor #3 :
Direktor #3 / Direktor #4 :
Direktor #4(n) / Direktor #n+1 :

25,0
11,0
23,7
26,2
32,4
26,2

Der Dipol

Verwendet wurde ein Schleifendipol, das H155 Kabel ist ohne Impedanzanpassung direkt angelötet.

Hier mal drei Ansichten, Bilder klicken für größere Auflösung:

Von "oben" wurde in das Boomrohr ein Schlitz gesägt und der Dipol eingelegt, dann die beiden Enden
um einen ca. 7 mm Dorn nach unten gebogen. Der Abstand zwischen dem "kalten" und "heissen" Ende
(Lötstellen) beträgt ca. 2,5 mm. Er liegt in diesem Fall nicht 100%ig mittig zur Boomachse.

Hier mal eine Skizze abgenommener Maße:

Technische Angaben des Anbieters

Antennengewinn :
Frequenzbereich :
Polarisation :
Öffnungswinkel horizontal :
Öffnungswinkel vertikal :
VSWR :
Impedanz

18 dBi
2,4 - 2,5 GHz
horizontal oder vertikal
35 °
35 °
1,3:1
50 Ohm

In der Packung lag ein Beipackzettel, hier ein scan:

Fazit

Mit relativ einfachen Mitteln ließe sich diese Antenne nachbauen. Sicherlich in der gleichen Qualität
wie die "kommerziellen" Antennen dieses polnischen Anbieters. Die Verarbeitungsqualität hat mich ein
wenig enttäuscht. Aber sie funktioniert zufriedenstellend.

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